16
Erstes Kapitel.
Strandseen; niedrige stehende Gewässer mit einem
tief erweichten Boden heißen Sümpfe und Moräste,
und wenn diese mit einer schwankenden Erdrinde über-
zogen sind, die nicht selten mit Holz, Nohr oder Ge-
sträuch bewachsen ist, Moore oder Brüche.
Quellen. Bache. Flüsse. Ströme. Minera-
lische Wasser.
§. 28. Quellen sind die Ausgänge oder Aus,
bräche des unter der Erdoberfläche befindlichen Wassers,
dessen weiteres Fortsirömen nach tiefer gelegenen Punk-
ten der Umgebung einen Bach bildet. Aus der Verei-
nigung mehrerer Bäche entsteht ein Fluß, welcher,
wenn er durch viele andere Flüsse ansehnlich vergrößert
worden ist und zuletzt in's Meer sich ergießt, Strom
genannt wird. Unter Küstenflüssen versteht man
solche, welche in der Nähe der Meeresküsten entstehen,
und nach einem kurzen Laufe in's Meer sich ergießen.
Auch werden die Flüsse in Haupt- und Nebenflüsse
eingetheilt. Hauptflüffe heißen diejenigen, in welche
mehrere Flüsse laufen; Nebenflüsse sind die, welche hin»
einfließen. Die Vertiefung, in welcher das Wasser ei-
nes Flusses läuft, wird das Bette, sein Boden der
Grund, seine Ränder oder Seitenwände die Ufer
(rechtes Ufer, welches von der Quelle an gesehen zur
Rechten, und linkes, welches zur Linken liegt), und
sein Ausfluß in einen andern Fluß, See oder Meer,
die Mündung genannt. Unter dem Gebiete eines
Flusses oder Stroms versteht man den ganzen Landstrich,
welcher von ihm und von allen seinen Nebenflüssen, so
wie deren Nebenflüssen und Nebenbächen eingenommen
wird. Theilt sich ein Fluß in mehrere Abflüsse, so hei»
ßen diese Arme, und wenn sie nicht wieder mit dem-
selben sich vereinigen, sondern ihre eigene Mündung ha-
den, Mündungsarme. Wasser, in welchen minera-
lische Stoffe aufgelöset sind, wodurch sie einen eigenen
Geschmack annehmen, heißen mineralische Wasser,
und wenn sie als Mittel gegen verschiedene Krankheiten
gebraucht werden, Gesundbrunnen.
Ebenen
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Delgisn.
85
größte Breite (m südlichen Theile; der nördlichste Theil
wird durch die Zuydersee und den Dollart, zwei
Meerbusen der Nordsee, zu zwei Halbinseln gebildet,
wovon die westlichste an ihrem Nordende sehr schmal
ausläuft und noch mit einigen Inseln fortsetzt, die
zweite östliche aber breiter ist und an ihrer Nordseite
auch mehrere Inseln hat. Die Größe des Landes be-
trägt etwa 620 Qm-ilen.
Die Niederlande bilden das niedrigste Land Euro-
pas, so daß sie zum Theil niedriger als das angrän,
zende Meer sind, und theils durch natürliche Sandhü-
gel (Dünen genannt), theils durch künstliche Dämme
oder Deiche gegen die Einbrüche des Meeres geschützt
werden müssen. Diese in der Nähe des Meeres gele-
genen Gegenden bestehen daher aus tiefen Ebenen mit
einem sumpfigen, jedoch sehr fruchtbaren Boden; hinge-
gen die vom Meere entfernten Gegenden sind zwar auch
ganz eben, erheben sich aber mehr, und in dem dazu
gehörenden, davon getrennt liegenden Großherzogthum
Luxemburg finden sich sogar Berge, die zu dem sich da-
hin erstreckenden Gebirge der Ardennen gehören. Die
Hauplabdachung gehl gegen Westen.
Die drei Hauptslüsse dieses Landes kommen aus
den angränzenden beiden Ländern Deutschland und Bel-
gien hieher, haben aber hier ihre Mündungen. Aus
Deutschland kommt der Rhein, der sich hier in viele
Arme unter verschiedenen Namen theilt, von welchen
der den Namen Rhein behaltende Arm zuletzt als ein
kleines Gewässer sich in die Nordsee ergießt. Aus Bel-
gien kommen: l) die Maas, welche Anfangs in nord-
östlicher Richtung die Niederlande durchfließt, dailn einen
westlichen Lauf nimmt, und nachdem sie sich auch mehr-
mals in Arme getheilt hat, in die Nordsee geht; und
2) die Schelde, welche Anfangs in nördlicher, her-
nach mehr in westlicher Richtung läuft, und in 2 Haupt-
arme getheilt, der Nordsee zufließt. Es giebt viele Ka>
näle, worunter der große neue Nordholländische
Kanal, welcher die nordwestliche unter dem Namen Nord-
holland bekannte Halbinsel durchschneidet, der merkwür-
digste ist. Unter den zahlreichen Seen ist das Haar-
lem er Meer, zwischen der Zuidersee im Osten und
der Nordsee im Westen der größte. Die Niederlande
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Luxemburg Deutschland Deutschland Rhein Rhein Nordsee Niederlande Nordsee Nordsee Nordsee
Ii. Mitteleuropa.
157
schsn der Ostsee, die hier das Kattegat bildet, und der
Nordsee, von Norden gegen Süden laufenden Halbin-
sel und aus vielen Inseln, wovon die größten und mei-
sten auf der Ostfeite der Halbinsel in der Ostsee liegen.
Jene Halbinsel heißt Jütland. Die Gränzen der-
selben sind gegen Norden die Nordsee; gegen Osten das
Kattegat und die Ostsee; gegen Süden Deutschland und
gegen Westen die Nordsee. Der nördlichste Theil der
Halbinsel läuft in eine schmale Spitze aus, welche Ska«
gerrack heißt. Die Größe derselben beträgt nebst
den Inseln 850 Qmeilen. Rechnet man aber die Fä-
röer, kleine nordwestlich von den Shetländischen gele,
gene Inseln und die große Insel Island, welche nord-
westlich von den Färöer und östlich von Grönland liegt,
die mit Dänemark zu einem Staate verbunden sind: so
kommen fast 2700 Qmeilen und nebst den Deutschen
Ländern 2850 Qmeilen heraus.
Da- eigentliche Dänemark ist eben und ohne alle
Gebirge. Bloß ein Landrücken durchzieht die Halbin-
sel von Norden gegen Süden und giebt derselben ihre
Hauptabdachung nach Osten und nach Westen. Der
Boden ist in einem Theile sandig und enthält Heide-
striche, in einem andern Theile fett und sehr frucht-
bar, vorzüglich die Marschgegenden, welche theils durch
Dünen, theils durch Deiche gegen die Einbrüche des
Meeres geschützt werden. Hingegen die Färöer und Is-'
land sind durchaus felsig und gebirgig. Auf der leh-
tern Insel erheben sich die Berge bis zu 6000 Fuß;
auch giebt es daselbst einige feuerspeiende Berge, wor-
unter der Hekla und Krabla am bekanntesten sind.
Sowohl die Nord- als Ostsee und das Kattegat
bilden mehrere in das Festland und in die Inseln ein-
dringende Meerbusen, worunter der große Lymfiord
fast durch die ganze Nordbreite der Halbinsel geht; ja
seit Kurzem die schmale Landstrecke, die auf der West-
seite ihn von der Nordsee trennte, durchbrochen und
also den nördlichen Theil Jütlands zu einer Insel ge-
macht hat.
Aus dem Kattegat, oder dem Theile der Ostsee,
zwischen Jütland und der Skandinavischen Halbinsel,
führen 3 Meerengen in die eigentliche Ostsee, von wel-
chen die östlichste, zwischen Schweden und der Dänischen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Nordsee Ostsee Deutschland Island Westen Ostsee Skandinavischen_Halbinsel Schweden
170
Íij. Osteuropa.
Preußen nebst Posen.
Diese Länder gränzen im Norden an die Ostsee;
im Nordosten an Rußland; im Osten an Bolen, im
Süden an Polen und Schlesien, und im Westen an
Brandenburg und Pommern. Die Größe beträgt we-
nig über 1700 Qmeilen.
Die Oberfläche bildet eine weite Ebene, die bloß
von niedrigen Hügelketten und geringen Anhöhen hier
und da unterbrochen wird. Der Boden theilt sich in
Höhe mir vorherrschendem Sand, und in Niederung
tnit einem fetten schweren Boden von großer Fruchtbar-
keit, wohin besonders die Niederungen oder Marschlän-
der längs der Weichsel und ihrer Arme und längs der
Memel gehören, die aber den Ueberschwemmungen die,
ser Gewässer sehr ausgesetzt sind und daher durch kost-
bare Deiche dagegen geschützt werden müssen. Demohn--
geachtet ereignen sich zuweilen Durchbrüche der Dämme
und Ueberschwemmungen dieser fruchtbarsten Striche,
wie dies noch kürzlich im Jahre 1829 geschehen ist,
wo die Fluthen furchtbarer als je waren. Die Haupt-
abdachung geht gegen Norden nach der Ostsee.
Sämmtliche Flü sse gehören zum Gebiete der Ost-
see, welche die Nordseite Preußens bespült, und da-
selbst das Putziger oder Pautzker Wyk, einen
Meerbusen, bildet, vor welchem sich die schmale Halb-
insel Hela hinzieht. Mit der Ostsee stehen auch in
Verbindung zwei große Binnen- oder Strandseen, wo-
von das Kurische Haff 16 Meilen lang ist, durch
die Kurische Nehrung, eine lange schmale Landzunge,
vom Meere getrennt wird und durch die Meerenge,
Tief, mit demselben Verbindung hat — und das
frische Haff 13 Meilen lang ist, indem es durch die
frische Nehrung, eine gleichfalls lange schmale
Landzunge von der Ostsee geschieden und durch die Meer-
enge, Gatt, mit derselben verbunden wird. Der
Hauptfluß ist die Weichsel, welche aus dem König-
reiche Polen hieher gelangt, daselbst vorzüglich die Dre-
wenz und Braa oder Brahe aufnimmt, und sich
vor ihrem Ausflusse in mehrere Arme theilt, von wel-
chen die östlichen Arme, nämlich die Rogat und die
neue Weichsel m das frische Haff und der westliche
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
14
Erstes Kapitel.
bindung steht; südlich das südliche Eismeer; westlich
die Ostküste von Australien, der Indische Ozean und
die Nordostküste Asiens und östlich die Westküste Ame-
rikas, und zwischen der Südspitze Amerikas und dem
südlichen Eismere der westliche oder Atlantische Ozean.
Das große Weltmeer heißt darum so, weil es unter
den 5 Hauptmeeren das größte ist, indem unter dem
Aequator seine Ausdehnung von Asien bis Amerika ge-
gen 2400 Meilen beträgt. Der südliche Theil desselben,
vom südlichen Wendekreise bis zum südlichen Eismeere,
wird die Süd see genannt, so wie man auch den Theil
desselben zwischen den beiden Wendekreisen insbesondere das
stille Meer nennt, weil hier nur selten Stürme herr-
schen, und das Meer meistens ein ruhiges Wasser hat. Kei-
ner von diesen 5 Ozeanen enthält so viele Inseln, als das
große Weltmeer, vornehmlich zwischen den beiden Wende-
kreisen, wo sie größtentheiiö gruppenweise beisammen liegen.
Meerbusen. Meerengen. Inseln. Halbinseln.
Eisberge.
§. 25. In vielen Gegenden dringt das Meer tief
in das Land ein, und macht Einschnitte, welche Meer-
busen, oder Baien, auch Buchten genannt werden,
je nachdem sie größer oder kleiner sind. Verengungen
des Meeres zwischen zwei Ländern heißen Meerengen,
Straßen, Meereskanäle. Der Grund des Mee,
res ist keine bloße Ebene, sondern wechselt mit Vertie-
fungen und Erhöhungen, mit Thälern, Bergen und
Bergketten. Ragen einzelne Berge oder ganze Bergket-
ten über das Wasser empor, so bilden sie In sein, oder
Klippen, wenn sie bloße Felsen sind. Halbinseln
nennt man aus dem Meere hervorragende Gebirge, die
aber auf der einen Seite mit einem Festlande zusam-
menhängen. In den Meeresgegenden, in der Nähe der
Pole, giebt es Massen von Eis, die oft ungeheuer groß
sind und Eisberge oder Eisinseln und Eisfel-
der genannt werden.
Beschaffenheit des Meeres. Strömungen.
Ebbe und Fluth.
§. 26. Dir Tiefe des Meeres ist sehr verschieden
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Australien Indische_Ozean Asiens Amerikas Atlantische_Ozean Asien Amerika Wende-
Vorbegriffe.
15
und wahrscheinlich am größten in dem großen Welt-
meere. Das Wasser desselben ist nicht trinkbar, da es
einen ekelhaften salzigen und bittern Geschmack hat.
Gewöhnlich sieht das Meer bläulich-grün aus, doch
geht diese ihm eigenthümliche Farbe oft auch in andere
Farben über. Eine der merkwürdigsten und schönsten
Erscheinungen des Meeres ist das Leuchten desselben zur
Nachtzeit, besonders in den wärmeren Gegenden, wo die
ganze Oberfläche, so weit das Auge sieht, in vollem
Feuer zu stehen scheint. Das Meer ist selten ganz ru-
hig, sondern befindet sich gewöhnlich in einer mehr oder we-
niger bemerklichen Bewegung, welche von den Winden
verursacht wird und der Wellenschlag heißt. Ze
mehr der Wind an Stärke zunimmt, desto größer wer,
den die Wellen. Außerdem hat das Meer Strombe,
wegungen oder Strömungen, indem es im Allge,
meinen von O. gegen W. strömet, und dabei noch be«
sondere Strömungen hat, auf welche die Gestalt und
Beschaffenheit des Meeresgrundes und der Küsten groß-
ßen Einfluß haben. Eine merkwürdige Bewegung des
Meeres ist auch das täglich zweimal zu bestimmten
Zeiten geschehende Steigen und Fallen des Meeres.
Sechs Stunden steigt das Wasser und sechs Stunden
fällt es wieder. Zenes nennt man die Fluth, dieses
die Ebbe. In einigen engen, durch Inseln und Klip-
pen eingeschlossenen Meeresgegenden bemerkt man kreis-
förmige, wirbelnde Bewegungen des Wassers, die Stru,
del, Wirbel heißen.
Seen. Sümpfe. Moore.
§. 27. Außer der ungeheuren Wassermasse des
Meeres, welches fast f von der Oberfläche der Erde be,
deckt, nimmt auch die Wassermenge in Seen, Quellen,
Bächen, Flüssen und Strömen einen beträchtlichen Theil
des Landes ein. Landseen nennt man bedeutende
Wassersammlungen, die von allen Seiten mit Land um-
geben sind, und deren Wasser keinen merklichen Lauf,
oder wenigstens eine viel langsamere Bewegung als das
Wasser in Flüssen hat. Viele nehmen auch Flüsse auf
und lassen sie wieder von sich ausfließen. Seen in der
Nähe des Meeres, die durch eine enge Oeffnung un-
mittelbare Verbindung mit demselben haben, heißen
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
146 Ii- Mitteleuropa. Provinz Schlesien.
die Tollense und Trebel mit sich vereinigt. — Swincmünde,
Seestadt, nordwestlich von Anklam, auf der Insel Usedom, an
der Mündung der Swine in die Ostsee, mit einem Hafen, See-
bädern, Schifffahrt und Sechandel.— Wollin, Stadt, südöst-
lich von Swincmünde, auf der Znsel Wollin, an der Divenow,
treibt Schifffahrt.— Lrep tow, Neutreptow, Stadt, nord-
östlich von Wollin, an der Rega, unweit ihrer Mündung in die
Ostsee, wo ein Hafen ist, hat Schifffahrt und Seehandel. —-
Stargard, gcwcrbsame Stadt, südöstlich von Stettin, an der
schiffbaren Jhna. — Pyritz, Stadt, südwestlich von Stargard
und südlich vom Madüe-See, in einer fruchtbaren Gegend, mit
dem heiligen oder Ottobrunncn in der Nähe.
2) der Regierungsbezirk Stralsund oder N e u'- Vor -
pommern, welcher den nordwestlichsten Theil begreift. — Stral-
s,u n d, Hauptstadt, nordwestlich von Anklam, an einer Meer-
enge, welche das Festland von der Insel Rügen scheidet, hat
einen Hafen, Seehandcl, Seebäder und 17,000 Einwohner. —
Barth, Stadt, westlich von Stralsund, an der von der Ostsee
gebildeten Binnensee, hat einen Hafen und Seehandel. — Greifs-
wald, Stadt, südöstlich von Stralsund, unweit der Ostsee, mit
einem Salzwerk, einer Universität und Seehandcl.— Wolgast,
Stadt, östlich von Greifswald, an der Peene, treibt Seehandel.—>
Rügen, Ostsee-Insel, nur ii Stunde vom Fcstlande entfernt,
von der eindringenden Ostsee in mehrere Halbinseln zerschnitten,
sehr fruchtbar und wegen ihrer Naturschönheiten oft von Reisen-
den besucht, mit dem Vorgebirge Arkona, dem nördlichsten
Punkte Deutschlands, und der Stubbcnkammer, einer nach
dem Meere zu vorspringenden senkrecht sich erhebenden Felsen-
wand, deren höchste Spitze Friedrich-Wilhelmsstuhl heißt.
Auf dieser Insel liegt das Schloß und der Flecken P u th u s, mit
einer Scebade-Anstalt in der Nähe.
3) der Regierungsbezirk Köslin, welcher den östli-
chen Theil Pommerns begreift. Darin: Köslin, gut gebaute
Hauptstadt, nordöstlich von Treptow, unweit der Ostsee, hat über
6000 Einwohner. — Kolderg, Stadt und Festung, westlich
von Köslin,, an der Mündung der Persante in die Ostsee, har
ein Salzwerk, einen Hafen, See- und Soolbader und Sechan-
del. — Rügenwalbe, Stadt, unweit der Mündung der Wip-
per in die Ostsee, nordöstlich von Köslin, mit einem Hafen, einer
Seebade-Anstalt, treibt Seehandcl. — Stolpe, gewerbsame
Stadt, östlich von Rügcnwalde, an der schiffbaren Stolpe, wo
besonders viele Bcrnsteinwaarcn verfertigt werden.
c) Die Provinz Schlesien.
Diese größte und wichtigste Provinz liegt zu' beiden
Seiten der Oder, und gränzt im Nordwesten an Bran«
denburg, im Nordosten an Posen, tm Osten an Polen,
im Südosten an Krakau und Galizien, im Süden an
das Oesterreichische Schlesien und an Mähren, und im
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See]]
86
Mitteleuropa.
liegen im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten
Zone und haben daher ein. gemäßigtes Klima; doch ist
in den niedrigen Gegenden die Luft feucht und dick.
Die vorzüglichsten Produkte dieses gut angebauten
Landes, das in den tiefen Gegenden mit den schönsten
Wiesen und Weiden versehen ist, und sich mehr zur Vieh-
zucht als zum Ackerbau eignet, sind: vortreffliches Rind-
vieh, daher viel Käse und Butter ausgeführt wird, auch
vieles zahmes und wildes Geflügel, ein Reichthum von
Fischen, der eine starke Fischerei veranlaßt. Getreide
giebt es nicht hinreichend. Gartenbau und Blumisterei
stehen auf einer hohen Stufe. Von vorzüglicher Güte
ist der hier gebaute Krapp. Der große Reichthum an
Torf muß den gänzlichen Mangel an Waldungen er-
setzen; letztere finden sich nur in dem Großherzogthum
Luxemburg, das auch die einzige an Mineralien, beson-
ders an Effen und Schiefer, reiche Provinz ist.
Die Zahl der Einwohner steigt mit Luxemburg auf
2,800.000, größtentheils Holländer mit einer eigenen Spra-
che. Deutsche leben vorzüglich im Luxemburgischen. Die
meisten Einwohner bekennen sich zur reformirten Kirche.
Kunstfleiß und Handel sind blühend; desgleichen wer-
den Künste und Wissenschaften mit glücklichem Erfolge
betrieben.
Die Niederlande bilden ein Königreich, wozu auch
noch das Deutsche Großherzogthum Luxemburg, beträcht-
liche Besitzungen in Asien, einige Inseln und ein klei-
ner Theil des Festlandes in Amerika und geringe Nie-
derlassungen in Afrika gehören. Der jetzige König heißt
Wilhelm I.
Amsterdam, nordöstlich von London, Hauptstadt und die
wichtigste Handelsstadt, an der Mündung der Amstel in das B
(spr. Ei), einen südwestlich tief ins Land eindringenden schmalen
Arm der Zuydersee, wird von vielen Kanälen durchschnitten und
hat einen Hafen, viele Fabriken, 26,000 Häuser, die wegen des
morastigen Bodens eingerammelte Pfähle zur Grundlage haben
und 200,000 Einwohner. Das vorzüglichste Gebäude ist das
Rathhaus, welches jetzt zu einem königlichen Pallaste dient. —
Haarlem, Stadt, östlich von der Nordsee, westlich von Am-
sterdam, liegt am Flusse Sparen, wodurch sie mit dem südlich
gelegenen Haarlemcr Meere in Verbindung steht, ist wegen ihrer
Lcinwandbleiche und vorzüglichen Blumenzucht berühmt. — Hel-
der, Dorf, nordöstlich von Amsterdam und an der äußersten
Nvrdwestfpitze des Landes, wo der große Nordhollandische Kanal
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Krapp Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Luxemburg Luxemburg Luxemburgischen Asien Amerika Afrika Amsterdam London Haarlem Nordsee Amsterdam
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
-
La Plata-Provinzen. 361
als einem Flusse; denn zwischen den Vorgebirgen Santa Maria im
N. und San Antonio im S., wo gewöhnlich die Geographen die
Mündung des Stroms annehmen, weil man bis dahin den Einfluß
der Fluth nicht verspürt und keine der Eigenthümlichkeiten des Meeres
bemerkt, betragt die Breite über 20 M. Die Lootsen geben dem
Strome seine Mündung zwischen den Spitzen von Santa Lucia und
de los Piadros, weil von hier an das Wasser des Stromes aufhört
trinkbar zu seyn und die Gefahren der Schifffahrt beginnen. Hier
beträgt die Breite noch immer 10 Stunden. Allein mit der ansehn-
lichen Breite, welche dem la Plata ein so prächtiges Ansehn giebt,
stimmt die Tiefe nicht überein, welche gering ist und den Schiffen,
die ohne Lootsen in die Mündung einzufahren versuchen, viele Verle-
genheiten verursacht. Es giebt nur zwei fahrbare Kanäle, wo Schiffe,
die über 8 F. im Wasser gehen, einlaufen können; der eine an der
Nordküste, der andere längs der südlichen.
Schon oben ist erzählt worden, daß der Spanier Juan Díaz
de So lis 1615 diesen großen Strom entdeckte, welchen die Einge-
bornen Parana-Guazu d. h. den großen Parana, um ihn
von dem eigentlichen Parana zu unterscheiden, nannten. Nachdem er
sich davon überzeugt hatte, daß es kein Meerbusen sey, veränderte ec
diesen Namen und nannte den Strom Rio de So lis. Der un-
glückliche Seefahrer ward, als er nahe an dem Orte, wo spater Mal-
donado gegründet wurde, ans Land stieg, von den wilden Chorruas
ins Innere gelockt und sammt seinen Leuten aufs Schrecklichste nie-
dergemetzelt. Glücklicher war Sebastian Cabot, welcher 1526 in den
Plata einfuhr und der Stelle gegenüber ankerte, wo jetzt Buenos
Ayres steht, und von da weiter nicht allein den Parana, sondern auch
den in denselben sich ergießenden Paraguay befuhr und von den Ein-
gebornen kleine Gold- und Silberplatten, welche sie an sich trugen,
einhandelte. In der Meinung, daß das Land selbst reich an Silber
sey, gab er dem Strome den Namen la Plata statt Rio de Solis,
den der erste Entdecker ihm gegeben.
Der Hauptfluß, der den la Plata bildet, ist der Parana, wel-
cher in der Brasilischen Provinz Minas Geraes, unweit der Südgränze
derselben, an der Serra (Gebirge) de Mantiqueira entspringt, Anfangs
nordwestlich und dann südwestlich und zuletzt südöstlich fließt und eine
lange Strecke den Namen Rio grande führt, ehe er Parana genannt
wird, welches im Grunde auch nur Fluß bedeutet. Da wo er das
Gebiet der vereinigten Provinzen des la Plata betritt, unweit der
Stadt Corrientes, nimmt erden großen Fluß Paraguay auf, indem
er jedoch weit reißender und heftiger als der Paraguay strömt und
wohl 10mal so stark als dieser ist. Er schwillt jährlich zweimal ge-
waltig an, im Dezember und Junius, überschwemmt die benachbarten
Gegenden weit und ist aufwärts bis zum Einflüsse des Tiete, und
bis zum Einflüsse des Paraguay für große Sclffffe fahrbar. Er hat
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Maria Juan_Díaz Sebastian_Cabot Buenos
Ayres
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
362
Amerika.
in den obern Gegenden seines Laufs viele Wasserfalle, worunter der
furchtbarste und berühmteste unter 24" S. Br., in der Nahe der
zerstörten Stadt Guayra ist, wo die große Infel Ilha grande do
Salto im Strome liegt. Hier verengt der selbst bei mittlerer Wasser-
höhe schon sehr tiefe und an 12,600 F. breite Strom sich plötzlich
zu nicht mehr als 180 F. Breite und stürzt sich 52 F. hoch schräg
mit einer solchen Gewalt in die Tiefe hinab, daß die Erde erzittert
und man das Getöse auf 6 Stunden weit hört. Dies ist jedoch nur
die Stelle des Wasserfalles, wo der Sturz am gewaltigsten ist. Ge-
nau genommen muß man den ganzen Weg von 33 Stunden, den der
Strom von hier an bis zur Einmündung des Vguazu oder Curitiba zu-
rücklegt, als eine Fortsetzung desselben Falles betrachten. Denn der
Strom hat in dieser ganzen Ausdehnung einen sehr beträchtlichen
Fall und fließt zwischen steilen Felsenusern, die sein Bett bis auf
300 F. verengen. Weiterhin, in der Gegend der Stadt Santa Fe
empfangt der Parana einen zweiten großen Fluß, den Rio Salado
oder den salzigen Fluß, welcher diesen Namen vom salzigen Ge-
schmacke seines Wassers erhalten hat, dessen Lauf noch lange nicht
hinlänglich bekannt ist, und der in seinem obern Theile Calcagui
und weiter abwärts Guapiche oder Huapiche zu heißen scheint.
Ein dritter großer Fluß, der in den Parana geht, ist der Uruguay,
welcher in Brasilien entspringt, auf seinem 170 M. langen Laufe
eine sehr große Strecke die Gränze der la Plata-Provinzen und der
Republik Uruguay macht, und oberhalb der Stadt Buenos Ayres sich
mit dem Parana vereinigt, welcher alsdann nicht mehr Parana, son-
dern la Plata heißt. Der Uruguay ist ungeachtet seiner vielen Strom-
schnellen weit aufwärts schiffbar, und seine Wassermasse ist wenig ge-
ringer als die des Paraguay und seine Strömung heftiger als die des
Parana. In den la Plata selbst ergießt sich noch der Saladillo
oder Rio quinto, dessen Lauf 125 bis 130 M. lang und dessen
Wasser salzig und den größten Theil des Jahres hindurch so seicht ist,
daß es sogar 8 M. von seiner Mündung beim Durchwaten kaum an
die Knöchel reicht und daß selbst in die Mündung kein Boot einlau-
fen kann. Die Ufer des Plata sind sehr niedrig, besonders in der
Provinz Buenos Ayres, welche nur eine unermeßliche, .niedrige und
einförmige Fläche bildet. Nichts ist trauriger für das Auge, als diese
bäum- und grünlosen Sandufer, ohne irgend eine Abwechselung. Der
Plata strömt mit Gewalt zur Mündung in den Atlantischen Ozean
hinaus und vermischt sich bis auf 45 M. nicht mit dem Meerwasser.
Die vornehmsten an dem Parana gelegenen Städte sind: Corrientes,
Santa Fe und Parana (sonst Bajada de Santa Fe), sämmtlich zu
den la Plata-Provinzen gehörig — und am la Plata selbst liegen
Buenos Ayres in der gleichnamigen la Plata-Provinz, und Colo-
nia del Santo Sacramento, Montevideo und Maldonado in der
Republik Uruguay.
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